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Das Übersetzungspaar Japanisch-Englisch und seine Herausforderungen

Geschrieben von Drew Evans | 13.08.2020 07:00:00

Japanisch ist eine besonders schwierige Sprache für Nicht-Muttersprachler. Abgesehen von dem völlig anderen Alphabet ist die Sprache sehr kontextuell. Die Satzkonztruktion spiegelt die Kultur und soziale Struktur des Landes wider. Darüber hinaus gibt es im Vergleich zu fast allen westlichen Sprachen große Unterschiede in der Grammatik und Satzstruktur. Für viele, die diese Sprache sprechen und übersetzen, ist es daher nicht verwunderlich, dass Japanisch oft als eine der schwierigsten Sprachen geführt wird.

Aber was macht Japanisch so schwer? Und warum ist es so schwierig, die Sprache ins Englische zu übersetzen? Hier sind einige der wichtigsten Gründe, warum Japanisch für Übersetzer eine solche Herausforderung ist:

Alphabete – es gibt mehr als eins

Japanisch umfasst drei Alphabete: Hiragana, Katakana und Kanji. Kanji sind die in der japanischen Schrifttradition verwendeten Schriftzeichen chinesischen Ursprungs, die in der Alltagssprache häufig verwendet werden. Hiragana und Katakana umfassen beide phonetische Symbole. Katakana wird hier für alle Wörter aus anderen Sprachen verwendet.

Während die Alphabete zusammen verwendet werden können, erfordert dies ein umfassendes Wissen über Sprache und Kultur, um zu verstehen, wie und wann sie verwendet werden. So wird Hiragana am häufigsten für grammatikalische Funktionen wie Partikel verwendet, aber auch für Wörter. wenn es keine Kanji-Zeichen gibt. Insgesamt gibt es Tausende von Kanji-Schriftzeichen im Schreibsystem. Und Übersetzer müssen die schriftliche Sprache vollständig kennen.

Keine grammatischen Ähnlichkeiten

Um die Sache noch schwieriger zu machen, gibt es nur wenige Ähnlichkeiten zwischen den grammatischen Strukturen des Englischen und Japanischen. Während Englisch voller Pluralnomen, Subjekte, Pronomen und Artikel ist, werden diese Satzstrukturen im Japanischen nur selten (wenn überhaupt) verwendet. Im Japanischen gibt es keinen Unterschied zwischen Singular- und Pluralnomen. Stattdessen gibt es Zeichenzähler für die Pluralität.

Subjekte und Pronomen werden normalerweise nicht verwendet. Stattdessen werden sie oft ganz ausgelassen. Im Falle von Pronomen gibt die japanische Grammatik in der Regel die soziale Position der Subjekte an.

Unterschiede in der Satzstruktur

Ein Knackpunkt, der oft zur Sprache kommt, wenn es um die Übersetzung zwischen Japanisch und Englisch geht, ist die unterschiedliche Satzstruktur der beiden Sprachen. In der englischen Sprache sind die Sätze nach Subjekt - Verb - Objekt geordnet, während die Reihenfolge im Japanischen Subjekt - Objekt - Verb ist.

Bei der Arbeit mit diesen beiden Sprachen muss der Übersetzer erst den Satz vollständig verstehen, bevor er ihn übersetzt, da wichtige Kontexthinweise in einem englischen Satz erst nach Ende eines japanischen Satzes auftreten.

Anreden

Einer der häufigsten Funktionen der japanischen Grammatik sind die Titel in der Anrede. Es gibt keine direkten englischen Äquivalente, daher kann es für einen Nicht-Muttersprachler schwierig sein, die Bedeutung voll zu erfassen. Im Englischen gibt es oft einen formelleren Ton: Man spricht mit Freunden oder in der Familie nicht unbedingt im selben Ton wie mit seinem Vorgesetzten.

Aber im Japanischen ist Formalität tief in der Gesellschaft verwurzelt und daher auch in der Sprache. Zum Beispiel wird ein Zusatz verwendet, wenn man mit jemandem spricht, den man liebenswert (-chan) findet (also kleine Kinder, engere Freunde und sogar Großeltern). Ein anderer Zusatz (-sensei) wird verwendet, um Respekt für jemanden zu zeigen, der ein spezifisches Studienfeld beherrscht (z. B. ein Lehrer, Arzt, Anwalt, Musiker oder Kampfkünstler).

Aufgrund der Spezifität dieser Anreden müssen englische Übersetzer vielfach Adjektive oder Phrasen verwenden, damit die Bedeutung auch übersetzt wird.

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Während andere Sprachen auch ihre Schwierigkeiten und Nuancen haben, scheint das Japanische eine der Sprachen zu sein, die am schwierigsten zu übersetzen sind (wenn nicht die schwierigste Sprache). Wenn Sie erfahren möchten, wie ein Human-in-the-Loop-Ansatz für die Übersetzung die Qualität der maschinellen Übersetzung verbessern und die Lokalisierung unterstützen kann, fordern Sie noch heute eine Live-Demo der Lilt-Plattform an.