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Die wahre Bedeutung des Reifegradmodells für Übersetzungsdienstleistungen

Geschrieben von Drew Evans | 10.11.2020 08:00:00

Globale Expansion ist oft eine der wirkungsvollste und effektivsten Möglichkeiten, eine Organisation auszubauen. Daher haben in den letzten Jahren viele Organisationen begonnen, sich beim Ausbau ihres Unternehmens immer mehr auf Lokalisierung zu verlassen. Schließlich gibt es ohne Lokalisierungsstrategie in internationalen Märkten kein richtiges Verständnis und auch keine wirklichen Erfolge.

Dazu braucht es jedoch Planung und Beständigkeit. Und beide Aspekte sind in schnelllebigen Arbeitsumgebungen unter Umständen schwierig. Deshalb wurde das Reifegradmodell für Übersetzungsdienstleistungen (LMM) entwickelt. Das Modell, das von CSA Research entwickelt wurde, zeigt einen Weg, wie man im Laufe der Zeit eine Lokalisierungsstrategie aufbaut und ausbaut.

 

Die fünf Reifegrade

Das LMM unterscheidet 5 Reifegrade oder Stufen: reaktiv, repetitiv, organisiert, optimiert und transparent (sowie fünf gezielte Verbesserungsbereiche).

Reaktive Lokalisierung

Diese Phase umfasst im Allgemeinen die Unternehmen, bei denen die Lokalisierung noch keine Hauptpriorität ist. Meistens werden Projekte auf einmaliger Basis durchgeführt und es gibt sehr wenige Strategien. CSA Research empfiehlt, dass sich Unternehmen auf dieser Ebene darauf konzentrieren, ihre Operationen unter Kontrolle zu bekommen und realistische Ziele für die nächsten Schritte zu ermitteln.

Repetitive Lokalisierung

Sobald sich die Ad-hoc-Projekte zu tatsächlichen Prozessen entwickeln, befinden sich Unternehmen in der Regel in der repetitiven Phase. Während diese Prozesse nicht notwendigerweise immer verwendet werden, sind sie die Bausteine für eine stabilere Zukunft.

Organisierte Lokalisierung

An diesem Punkt ist Lokalisierung kein Nebengedanke mehr, sondern eine fokussierte interne Komponente. Es gibt Anbieter, Workflows werden dokumentiert und die Systeme sind besser etabliert. Der Übergang zur nächsten Phase oder Stufe kann schwierig sein. CSA Research bezeichnet dies als „Localization Maturity Shuffle“. Der Wechsel von einer betrieblichen Phase zu einer eher strategischen Phase (wie z. B. die nächste Phase) kann zu einer Verlagerung führen, wo Operationen und Prozesse fehlschlagen. Eine Fortführung der Phase, während man anfängt, über die Wachstumsstrategie nachzudenken, ist der Schlüssel.

Optimierte Lokalisierung

Sobald ein Unternehmen diese Phase erreicht hat, ist Lokalisierung eine Priorität. Es gibt ein Verständnis dafür, wie Wachstum in größerem Umfang fortgeführt und ermöglicht werden kann. Daher werden dieser Sache Zeit und Ressourcen gewidmet. Die Prozesse sind vollständig optimiert und die Systeme werden befolgt. Was übrig bleibt, ist Skalierung und Wachstum, um alles abzudecken.

Transparente Lokalisierung

Die letzte Phase befindet sich dort, wo jedes Stück Inhalt mit einem Fokus auf Lokalisierung erstellt wird. Produkte und Versionen umfassen die Lokalisierung von Anfang an und Prozesse verlaufen reibungslos und integrativ. An diesem Punkt besteht das Ziel in einer Art Evangelisierung der Lokalisierung im gesamten Unternehmen, damit jeder auf Unternehmensebene diese Vorgabe erfüllen kann.

 

Verbesserungsbereiche

Die Transformation von Phase zu Phase erfordert Fokus und Zielsetzung, aber auch, dass Unternehmen in Bereichen planen, in denen sie sich verbessern können.

Zum Glück zeigt das LMM Unternehmen diese Bereiche speziell mit dem Augenmerk auf Lokalisierung. Die wichtigsten Verbesserungsbereiche sind Governance, Strategie, Prozess, Organisationsstruktur und Automatisierung.

Bei Governance geht es um die Überwachung und Verfolgung des Erfolgs, ein wichtiger Aspekt bei der Berichterstattung und Priorisierung der Lokalisierung. Strategie ist entscheidend. Mit der Entwicklung einer unternehmensweiten Strategie wird nur die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Zustimmung auch auf höchster Ebene gesichert ist. Zudem muss der Prozess definiert und dokumentiert werden, damit das zukünftige Wachstum darauf aufbauen kann. Eine Organisationsstruktur verknüpft sich mit den drei vorherigen Bereichen – Interessenvertreter und Mitarbeiter müssen vorhanden sein, damit Kommunikation, Workflows und wichtige Dokumente weitergegeben und mit den richtigen Teams geteilt werden können. Und schließlich ist Automatisierung ein Schlüsselelement, mit dem sich Effizienz verbessern und Zeit und Geld sparen lässt, sodass der andere Verbesserungsbereiche priorisiert werden können.

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Letztendlich ist das LMM eine sehr gute Methode, einen Wachstumskurs für die Lokalisierung festzulegen. Ohne sie ist das Chaos vorprogrammiert. Aber mit Fokus und Planung gibt es einen klar definierten Weg zum Erfolg und die Erwartung, dass Prozess und Strategie korrekt umgesetzt werden.

Erfahren Sie mehr über das Reifegradmodell (LMM) und besuchen Sie die Website von CSA Research hier.