1999 startete der japanische Designer Shigetaka Kurita in einem frühen Internetsystem ein Projekt, um die Kommunikation mit kleinen Piktogrammen zu optimieren. Er hatte keine Ahnung, dass er der Katalysator für die Entwicklung einer der Online-Kommunikationsarten werden würde.
Anfangs wurden diese winzigen Emojis hauptsächlich in Japan verwendet – besonders beim Simsen auf Mobilgeräten. Aber sie setzten sich bald weltweit durch und gewannen and Beliebtheit, als Apple das erste iPhone herausbrachte. Bis 2010 hatten auch anderen Mobilmarken angefangen, Emojis in ihre Betriebssysteme zu integrieren. Und seitdem sind Emojis von einer einfachen Art und Weise, Emotionen auszudrücken, zu einer Art Sprache geworden, die jetzt in vielen Kulturen und Gesellschaften dazugehört.
Emojis werden in jeder Kultur anders gesehen, da einige je nach Empfänger völlig andere Bedeutungen haben. Daher kann ihre Übersetzung eine komplexe Aufgabe darstellen.
Aber da immer mehr Unternehmen zu einer zunehmend digitalen Internetpräsenz übergehen, spielt die Lokalisierung der Inhalte (und auch der Emojis) eine immer wichtigere Rolle. Tatsächlich verwenden 92 % der Online-Verbraucher Emojis. Die richtige Übersetzung ist daher ein Aspekt, der für Geschäftsstrategie und Markenperspektive von Bedeutung ist. Es scheint einfach, die Übersetzung dieser Emojis in den Hintergrund zu rücken, aber sie erfordert kulturelle Kenntnisse, da der Kontext in jedem Anwendungsfall verstanden werden muss.
Die Unterschiede in der Emoji-Kultur sind so weit verbreitet, dass Keith Broni, Experte für Wirtschaftspsychologie, 2017 von einem Übersetzungsunternehmen als weltweit erster Emoji-Übersetzer beauftragt wurde. Broni zufolge müssen Emojis übersetzt werden, weil sie weder universell noch eine „wahre“ Sprache darstellen. Für eine sinnvolle Kommunikation können sie nicht allein verwendet werden. Stattdessen sind sie eher eine Art Werkzeug, das die Sprache ergänzt. Sie dienen so einem ähnlichen (und in einigen Fällen gleichermaßen wichtigen) Zweck wie Satzzeichen.
Heutzutage können Emojis allein oder zur Hervorhebung von schriftlichen Textelementen verwendet werden. Emojis haben sich seit ihren Anfängen, als sie nur menschliche Gesichter, die Freude, Tränen und Wut zeigten, mittlerweile zu Tierbildern, Lebensmitteln, Musikinstrumenten, Symbolen, Festen und mehr entwickelt. Und obwohl jeder Zugang zu den gleichen Sets an Emojis hat, verwendet nicht jede Kultur oder Sprache sie wie es in der englischen Sprache der Fall ist.
Wenn Sie die Lokalisierung von Inhalten planen, die Emojis umfassen, möchten wir Ihnen hier einige Beispiele für beliebte Emojis zeigen, die je nach Land/Sprache völlig andere Bedeutungen haben:
Daumen hoch: In der westlichen Kultur ist dieses Emoji eine allgemein bekannt Geste, die oft Zustimmung oder positive Verstärkung bedeutet. In den Kulturen des Nahen Ostens ist es jedoch ein beleidigendes und vulgäres Symbol.
Winkende Hand: In der westlichen Kultur stellt dieses bekannte Handsymbol etwas dar, was oft als universeller Gruß verstanden wird. Aber in China wird dieses Emoji als Zeichen für das Ende einer Freundschaft verwendet.
Gesicht mit Freudentränen: In den USA und Lateinamerika wird dieses Emoji oft als Zeichen für hysterisches Lachen verwendet. Anderswo aber nicht. In China wird es ggf. als Ausdruck für Frustration verwendet, während es im Nahen Osten als Ausdruck der Trauer angesehen werden kann.
Gefaltete Hände: Meist wird dieses Emoji in westlichen Kulturen für religiöse Kontexte verwendet (da es betende Hände zeigt). In anderen Kulturen hat dieses Emoji keine religiöse Konnotation. In Japan wird es hauptsächlich verwendet, um Dank auszudrücken.
OK-Hände: Dieses Emoji wird in den USA häufig verwendet, um OK/Zustimmung auszudrücken. In Brasilien ist dieses Emoji ein ausfälliges Zeichen, das als Beleidigung verwendet wird.
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Letztendlich kann die Lokalisierung von Emojis als ein weiterer wichtiger Schritt bei der Internationalisierung angesehen werden. Während die Verwendung von Emojis oft als eine internationale Darstellung von Emotionen gilt, ist das oft nicht der Fall.
Wenn Sie bereits jetzt über die Lokalisierung Ihrer Inhalte nachdenken, sollten Sie um eine Live-Demo der Lilt-Plattform bitten und mit einem Experten sprechen, um zu sehen, wie adaptive maschinelle Übersetzung auch Ihren Projekten helfen kann.