Rund 100 Fachleute aus der Sprach- und Technologiebranche kamen letzten Monat in Santa Clara, Kalifornien, zusammen, um sich über die Zukunft der Spracharbeit auszutauschen. Die Veranstaltung The Future of Language Work: Enterprise, Technology, and Translation Professional Perspectives, wurde vom Übersetzungs-Startup Lilt organisiert und umfasste zwei Forumsdiskussionen zu Themen, die von Fortschritten bei der Sprachtechnologie bis zu den Auswirkungen der Globalisierung auf die Übersetzungsnachfrage reichten.
Spence Green, CEO von Lilt, eröffnete den Abend mit seinen Gedanken zum Zweck der Veranstaltung. Im Rückblick auf den Start von Lilt 2015 gab Green an, dass er und Mitbegründer John DeNero glaubten, dass die Zukunft besser und aufregender sein würde, wenn alle in ihrer eigenen Sprache kommunizieren könnten. Deshalb begannen sie mit der Arbeit an Technologien, die dies verwirklichen sollten. Green merkte jedoch an, dass es damals eine große Lücke zwischen der Übersetzungsforschung und -branche sowie den Gesprächen beider in puncto Übersetzungstechnologie gab.
Diese erste Veranstaltung hatte das Ziel, diese Lücke zwischen Forschungs- und Branchenexperten zu schließen, indem Führungspersönlichkeiten aus den Bereichen Globalisierung, Übersetzung und KI-Forschung zusammengeführt wurden, um sich über die aktuellen Veränderungen bei Sprachtechnologie und ihre Auswirkungen auf die Zukunft des Informationszugangs auszutauschen.
Green hob kurz die eigenen jüngsten Fortschritte von Lilt hervor, darunter zwei Produkt-Releases: die 4. Generation des CAT-Editors, der die Produktivität von Übersetzern steigern soll, und den Release des ersten adaptiven neuronalen maschinellen Übersetzungssystems überhaupt.
Die erste Diskussionsrunde mit dem Titel „The History of Machine Translation & The Future of Translation Technology“ wurde von Arle Lommel moderiert, Senior Analyst bei Common Sense Advisory. Die Diskussion konzentrierte sich darauf, einen realistischen Überblick zu erhalten, wie sich die Zukunft der Spracharbeit angesichts der Fortschritte in der künstlichen Intelligenz weiterentwickeln wird. Die Teilnehmer teilten ihre Meinungen zu aktuellen Themen wie Zero-Shot-Translation und stellten auch Überlegungen dazu an, wie vergangene Fortschritte bei der maschinellen Übersetzung den aktuellen Stand der Branche prägten.
Das Expertengremium umfasste Melvin Johnson, Software-Ingenieur bei Google, Franz Och, Head of Data Science bei Grail, Rob Munro, VP of Machine Learning bei Crowdflower und Katie Botkin, Managing Editor von Multilingual Magazine.
Eine besonders interessante Frage für alle war der Aufstieg der neuronalen maschinellen Übersetzung und ob diese Technologie menschliche Übersetzer ersetzen wird. Während jeder Teilnehmer eine eigene Meinung zu diesem Thema hatte, fasste Och es mit der Aussage zusammen: „Das wird in naher Zukunft nicht passieren.“
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