Heutzutage möchten die Nutzer mit Online-Marken in ihrer Muttersprache interagieren. Das macht auch wirklich Sinn. Mehrsprachige Inhalte zu haben, zeigt, dass es dem Unternehmen wichtig ist, dass, vor allen bei Kaufhandlungen, eine nahtlose Nutzererfahrung sichergestellt ist.
Dennoch versagen viele Webseiten darin, den Nutzern mehrsprachige Optionen anzubieten. Eine Lösung, die Echtzeit-Online-Übersetzung bietet, wird als Übersetzungsproxy bezeichnet. Schauen wir uns Übersetzungsproxys genauer an, um ihre Vor- und Nachteile besser zu verstehen und ob sie eine gute langfristige Lokalisierungslösung für global agierende Unternehmen sind.
Ein Übersetzungsproxy wird oft als „linguistischer Spiegel“ bezeichnet. Grundsätzlich können die Benutzer ihre bevorzugte Sprache auf der Website auswählen und das Proxy wird eine Echtzeit-Übersetzung der Inhalte zu Verfügung stellen. Die meisten Proxys machen sich heute maschinelle Übersetzung zunutze, obwohl einige wohl auch auf Banken von genehmigten Übersetzungssträngen beruhen.
Fazit: Übersetzungsproxys tauchen auf übersetzten Inhalten auf, wodurch die Nutzer diese visualisieren und in ihrer ausgewählten Sprache mit der Original-Website interagieren können. Dies ist etwas ganz anderes als eine separate Website für jede einzelne Sprache oder sogar ein CMS zu haben, welche es ermöglicht, dass maßgeschneiderte Übersetzungen manuell eingerichtet werden können.
Übersetzungsproxys können für Unternehmen von Vorteil sein, die mehrsprachige Inhalte online zur Verfügung stellen möchten und das so schnell wie möglich.
Echtzeit-Übersetzung: Ihre Benutzer können mit nur einem Klick auf eine Schaltfläche auf eine Echtzeit-Übersetzung Ihrer Webinhalte zugreifen.
Kosteneffektiv: Anstatt ein Übersetzerteam zu engagieren, um Ihre Inhalte manuell zu übersetzen, können Sie einfach ein Übersetzungsproxy einstellen. Normalerweise zahlen Sie eine monatliche Gebühr für den Proxy-Service.
Minimale Hosting-Kosten: Sie müssen kein Geld für das Hosting ausgeben und eine neue Website für eine gefragte Sprache erstellen. Stattdessen funktioniert der Proxy-Service direkt auf Ihrer ursprünglichen Website.
Während Übersetzungsproxys in Bezug auf die Anfangskosten und die Geschwindigkeit der Umsetzung von Vorteil sind, haben sie auch einige Nachteile. Hier sind einige Gründe, warum Übersetzungsproxys möglicherweise nicht die ideale Lokalisierungslösung für Ihre Website sind:
Ladezeit der Website: Proxys können dafür verantwortlich sein, dass Ihre Website länger lädt. Dies kann ein Problem für die allgemeine Benutzererfahrung sein.
SEO Abstufung: Automatisch generierte Inhalte kommen bei Google nicht gut an. Möglicherweise werden Sie nicht dieselbe SEO-Leistung und -Ranking bekommen, wenn Sie Proxys verwenden.
Versteckte Kosten: Proxys können Ihre Website in kürzester Zeit lokalisieren. Allerdings könnte es möglicherweise passieren, dass Ihre Kosten nach oben klettern, je mehr Traffic Sie auf Ihrer Website bekommen, denn Proxy-Dienste stellen nach Höhe der Seitenaufrufe oft mehr in Rechnung. Gleichzeitig kann jede Anpassung zusätzliche Gebühren nach sich ziehen.
Wenig Anpassungflexibilität: Sie werden wenig Flexibilität mit einem Proxy haben, da Sie keine benutzerdefinierten Übersetzungen für verschiedene Sprachräume oder für dynamische Inhalte einrichten können.
Wenig Kontrolle: Übersetzungsproxys sind Dienste von Drittanbietern, was bedeutet, dass nicht alle Kosten- und Performance-Entscheidungen direkt in Ihren Händen liegen.
Übersetzungsproxys haben ihre Vor- und Nachteile, doch diese Fallstricke sollten Sie wirklich zum Nachdenken anregen, Proxys langfristig einzusetzen.
Fehler wegen Durchscheinen: Manchmal kann die Radiererfunktion des Proxys fehlschlagen, und vereinzelte Inhaltsstränge unübersetzt stehen lassen und ein somit ein Durchscheinen der Originalsprache verursachen. In diesem Fall wird den Benutzern eine gemischte Sprachübersetzung serviert, die verwirrend und holprig sein kann.
Nicht-Text-Materialien werden vernachlässigt: Übersetzungsproxys sind nicht in der Lage, Nicht-Text-Materialien wie Videos, Download-Materialien und Bildmaterial zu übersetzen. Dies bedeutet, dass Sie eine nicht textbasierte Lokalisierungsstrategie einsetzen müssen, um sicherzustellen, dass diese Inhalte den Benutzern zugänglich sind.
Mangel an linguistischen Nuancen: Proxys sind nicht unbedingt für ihre Eleganz bekannt. Vielmehr können Übersetzungsproxys es manchmal verpassen, die linguistische Nuance einzufangen, was zu ernsthaften Fehlern oder zu Fehlgriff im Tonfall führt. Mit diesem mangelnden Feingefühl werden Sie möglicherweise die neuen Kunden nicht für sich gewinnen.
Wie Sie sehen können, sind Übersetzungsproxys nicht für jeden geeignet. Tatsächlich sind sie möglicherweise nur eine gute Idee für vorübergehende Situationen. Zum Beispiel können Proxys für Unternehmen von Vorteil sein, die:
- Hauptsächlich statische Seiten mit niedrigem Risiko für Übersetzungsfehler verwenden.
- Häufig low-traffic veröffentlichen, und dabei rein textbasierte Inhalte.
- Extrem kostengünstige, temporäre Lösungen benötigen.
- Einen neuen Zielort erst vortesten müssen, bevor Sie in eine langfristige Lokalisierungslösung investieren.
Nichtsdestotrotz lohnt es sich für Unternehmen vermutlich nicht, das mit Übersetzungsproxys verbundene Risiko einzugehen, vor allem dann nicht, wenn Sie einen benutzerbezogeneren Service benötigen.
Schlussendlich sind Übersetzungsproxys großartig für eine Handvoll spezifischer Situationen, doch sind sie im Allgemeinen nicht für eine langfristige Lokalisierung geeignet. Wenn Sie wichtige Seiten haben, die für Ihr Produkt, Ihre Marke, Ihre Kundenerfahrung oder Ihr Marketing von großer Bedeutung sind, werden Übersetzungsproxys Sie wahrscheinlich nicht dort hinbringen, wo Sie gerne hinwollen.
Während Sie in Betracht ziehen, in neuen Zielräumen Fuß zu fassen, sollten Sie zweimal über Übersetzungsproxys nachdenken. Die Wahrscheinlichkeit, bessere Ergebnisse zu erzielen, ist höher, wenn Sie in eine umfassende Lokalisierungsstrategie investieren, die eine qualitativ hochwertige Benutzererfahrung garantiert.