Best Practices für die Überprüfung übersetzter Inhalte

by Han Mai
5 Minute Read

Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß. Außer, wenn es um Übersetzungen geht. Was Sie nicht über Ihre übersetzten Inhalte wissen, könnte eine große Haftungfrage für Ihre Marke darstellen.

Dies gilt besonders für Sprachen, die niemand in Ihrem Team spricht. Woher sollen Sie wissen, ob die Übersetzung überhaupt gut ist? Es gibt dabei einfach zu viele „Was-wäre-wenns“: Was wäre, wenn da Fehler oder Tippfehler sind? Was wäre, wenn die Übersetzung nicht der Markensprache folgt? Was wäre, wenn die Übersetzung den Leser ungewollt beleidigt?

Indem Sie Ihre übersetzten Inhalte den „Was-wäre-wenns“ überlassen, könnte Ihre Markenreputation und Content-Strategie gefährdet sein. Um Qualität zu gewährleisten, müssen Sie Ihre Übersetzungen von Fachleuten revidieren lassen.

Dennoch sind Übersetzungsrevisionen dafür bekannt, schief zu laufen. Der Grund dafür ist, dass die Marken normalerweise nicht den Best Practices für die Revision übersetzter Inhalte folgen. Dies wiederum führt zu einer sehr hastigen Überprüfung, zusätzlichem Stress für Ihr Content-Team und einer endlosen Schleife von sinnlosen Korrekturen.

Die Revision Ihrer übersetzten Inhalte sollte ein nahtloser Teil Ihrer Lokalisierungsstrategie sein. Um Ihnen in diesem Punkt zu helfen, haben wir Best Practices für die Übersetzungsrevision zusammengestellt, damit Ihr Unternehmen Qualitätsstandards ohne die üblichen Kopfschmerzen sicherstellen kann.

 

Frühe Schritte für gelungene Übersetzungen

Zunächst können Sie Ihren Übersetzer und Reviewer für den Erfolg rüsten, indem Sie folgende Fallstricke vermeiden:

 

Bitten Sie keine internen Mitarbeiter darum, zu übersetzen oder zu revidieren.

Vielleicht haben Sie Mitarbeiter an der Hand, die die entsprechende Sprache sprechen. Und Sie denken sich, dass Sie weniger Ausgaben haben und Zeit sparen werden, wenn Sie diese Mitarbeiter darum bitten, den Content zu übersetzen oder zu überprüfen. Denken Sie noch einmal genauer nach. Außer im Falle, dass Ihr Mitarbeiter ein professioneller Linguist ist, hat er/sie nicht das Know-how, um übersetzen oder revidieren zu können. Tatsächlich kann er/sie den Prozess verlangsamen, indem pingelige Entscheidungen getroffen werden, die letztlich nicht zu einer besseren Übersetzung beitragen.

Darüber hinaus verstehen Reviewer, die keine professionellen Linguisten sind, möglicherweise nicht, subjektive Entscheidungen von den Schlüsselindikatoren für Genauigkeit und Klarheit zu unterscheiden. Letztendlich führt dies zu unproduktiven Hin-und-Hers zwischen dem Übersetzer und dem Reviewer.

 

Haben Sie es nicht zu eilig mit „Bitte-bis-morgen“-Deadlines

Brauchen Sie diese Übersetzung wirklich bis morgen? Übersetzungsqualität und -zeit gehen oft Hand in Hand. Verknappen Sie die Bearbeitungszeit des Übersetzers und schon wird er/sie nicht mehr in der Lage sein, linguistische Entscheidungen sorgfältig abzuwägen. Räumen Sie dem Übersetzer hingegen großzügig Zeit ein, wird ihr Team weitaus zufriedener mit den Ergebnissen sein.

 

Erstellen Sie Style-Guides und Glossare im Voraus

Jede Marke sollte einen Styleguide sowie ein stetig gepflegtes Glossar haben. Wenn Sie dies noch nicht haben, nehmen Sie sich die Zeit, ein solches zusammenzustellen. Ohne klare Leitfäden darüber, was die Markensprache auszeichnet, könnte Ihr Übersetzer am Ton ihrer Markensprache vorbei übersetzen. Glossare sind ebenfalls nützlich, um das Vokabelur über verschiedene Übersetzungen und Sprachen hinweg einheitlich zu halten.

 

Fördern Sie eine frühzeitige Zusammenarbeit zwischen Übersetzer und dem Content-Team

Übersetzer sollten nicht abgeschottet vom Rest der Welt arbeiten. Stellen Sie sicher, dass offene Kommunikation zwischen Ihrem Übersetzer und dem Content-Team stattfindet. Frühzeitiges Feedback zu erhalten und gemeinsam an Verbesserungen zu arbeiten, kann sicherstellen, dass die Übersetzung auf dem richtigen Weg ist.

 

Was eine gute Übersetzung ausmacht

Ihr Reviewer sollte diese Schlüsselindikatoren für eine qualitativ hochwertige Übersetzung überprüfen, darunter:

- Korrekte Grammatik und Zeichensetzung, ohne Tipp- oder Rechtschreibfehler

- Präzise Übersetzung, die das Gefühl der Botschaft vermittelt

- Lässt sich fließend und natürlich lesen (Wortwahl, Satzstruktur usw.)

- Im Einklang mit der Markensprache (Ton, Stil, Einheitlichkeit usw.)

- Passend zum Kontext der Textaussage (Web, Bericht, Marketingbroschüre usw.)

- Hält die sprachlichen und kulturellen Normen der Region ein

- Präzise Branchenterminologie

- Richtige Formatierung

Das mag viel erscheinen, aber professionelle Übersetzer wissen, wie sie diese Qualitätskriterien unter einen Hut bringen. Sie können Ihren Übersetzern diese Fragen-und Antworten-Liste in der Tat zukommen lassen, sodass sie diese Indikatoren zuverlässig stets im Hinterkopf behalten können.

 

Was Reviewer gut sein lassen sollten

So oft konzentrieren sich Übersetzungsrevisionen auf Aspekte, die sie nicht fokussieren sollten. Übersetzung ist subjektiv, genauso wie das Schreiben subjektiv ist. Ihr Reviewer sollte sich nicht dazu verleitet fühlen, Entscheidungen zu treffen, die eine Frage der Vorliebe sind. Dazu zählen:

- Wortwahl: Subjektive Wortwahl zu „korrigieren“ kann schnell in eine Abwärtsspirale führen. Sofern das Wort nicht aufgrund der Branche oder der Klarheit wegen geändert werden muss, sollte Ihr Reviewer es vermeiden, sich mit Geschmacksfragen aufzuhalten.

- Schreibstil: Ein Reviewer sollte nicht ganze Abschnitte neu schreiben, um den Schreibstil zu verändern. Wenn die Markensprache einen bestimmten Ton oder Stil erfordert, sollte Ihr Übersetzer dies im Voraus über Ihre Styleguides erfahren können. Reviewer sollten davon Abstand nehmen, Textstellen umzuschreiben, nur um diese ihrer Meinung nach „besser klingen zu lassen“.

Wenn ein Reviewer erhebliche subjektive Änderungen vornimmt, kann dies den Prozess verlangsamen und Ihr Lokalisierungsteam frustrieren. Am Ende des Tages können einige subjektive Vorschläge des Reviewers möglicherweise in Ordnung sein, aber der Hauptfokus sollte auf den oben aufgeführten Schlüsselindikatoren liegen.

Wichtiger Hinweis: Denken Sie daran, dass die professionelle Revision sich von der internen Revision stark unterscheidet. In dem Moment, wo Ihr Team intern Feedback über Übersetzungen gibt, sollten Sie diese Tipps für eine konstruktive Zusammenarbeit befolgen.

 

Bringen Sie Ihre Lokalisierungsstrategie aufs nächste Level

Aus unerfindlichen Gründen ist die Revision übersetzter Inhalte kein standardmäßiger Bestandteil der Lokalisierungsstrategien eines Unternehmens – sollte es allerdings sein. Vergewissern Sie sich, dass die professionelle Revision von Übersetzungen ein fest etablierter Schritt ist und dass Sie den Übersetzern/Reviewern ausreichend Zeit geben, ihre Aufträge gut zu erledigen.

Ihre Lokalisierungsstrategie ist die Roadmap auf dem Weg zur erfolgreichen Expansion Ihrer Marke. Haben Sie Ihre definiert? Wenden Sie sich an Lilt und erhalten Sie eine persönliche Beratung über die Lokalisierungsanforderungen, die Ihr Unternehmen benötigt.